WiYou.de - Ausgabe 1/2020

Foto: adimas stock.adobe.com Menschenfreunde Mit Menschen Irgendwas mit Menschen – nun, es gibt eine ganze Reihe von Berufen, die in diese Kategorie fallen oder andersrum: Ein Beruf, in dem man gar nichts mit Menschen zu tun hat, wäre weitaus schwie­ riger zu finden – das scheitert spätestens dann, wenn man Kollegen hat. Die Frage, die sich bei den Berufen mit Menschen jedoch stellt, ist: Wie nah möchte ich ihnen denn kommen? Denn da gibt es sehr große Unterschiede: Ich kann hinter der Kamera stehen und Menschen bitten, mich anzulä­ cheln. Ich kann mit ihnen noch mehr reden. Dabei muss ich ihnen nicht mal persönlich gegenüber­ stehen. Per Telefon aus dem Servicecenter heraus geht das nämlich auch. Ich kann sie aber natürlich auch von Angesicht zu Angesicht beraten, bedienen oder auch unterrichten. Ich kann sie begleiten, ihnen Dinge verkaufen oder das Mittagessen servieren – ich kann für ihre Sicherheit sorgen, ihnen durch schwierige Lebenslagen helfen und mich für sie einsetzen – auch vor Gericht – als Anwalt oder Richter oder, wenn es schief geht, im Justizvollzugdienst für sie da sein. Ich kann den Menschen körperlich noch näher kommen: „Nur“ am Ohr, am Kopf, am Fuß oder auch im Ganzen. Klingt komisch? Hörakustiker, Friseure und Kosmetiker zum Beispiel verstehen den Unterschied. Wenn mir das noch nicht nah genug ist, kann ich noch ein ganzes Stück weiter ran: In Medizin, Therapie und Pflege. Bei den Klassikern unter den MenschenfreundeBerufen sind Berührungsängste und Schamgefühle fehl am Platz – sie machen Platz fürs Helfersyndrom. Aber: Mit welchen Menschen möchte ich eigentlich arbeiten? Mit Kindern? Mit Jugendlichen? Mit Erwachsenen oder alten Menschen? Mit Kranken? Mit Menschen mit Beeinträchtigungen? Mit Einzelnen oder mit Gruppen? Das gilt natürlich nicht nur für die Pflegeberufe – auch in der Bildung zum Beispiel. Oder in den therapeutischen Berufen wird danach unterschieden. Ach und: Möchte ich eigentlich viel unterwegs sein, viele verschiedenen Aufgaben haben und jeden Tag neue Menschen kennenlernen oder hab ich lieber einen richtigen Arbeitsplatz und einen festen Kundenstamm? Möchte ich überhaupt angestellt arbeiten oder vielleicht irgendwann selbstständig? Auch das geht in vielen Berufen. Ein weiterer wichtiger Punkt: Was will ich denn noch? Ich kann gut mit Menschen umgehen, aber vielleicht bin ich darüber hinaus auch handwerklich sehr begabt? Oder möchte ich mein Talent für Zahlen auch mit in den Beruf einbringen? Ich habe ein Faible für Hightech oder IT, will aber nicht nur an Maschinen oder am PC arbeiten? Interessiere ich mich für bestimmte Produkte? Bin ich kreativ? Der geborene Verkäufer? Sportlich? Musikalisch? Höre gern zu? Oder rede lieber selbst? Bin ich gern an der frischen Luft? … Und die Moral von der Geschicht’? Den einen Menschenfreundeberuf gibt es nicht, aber es gibt für jeden Menschenfreund den richtigen! Mehr dazu auf den nächsten Seiten! (mü)

RkJQdWJsaXNoZXIy NDE3NTI=